Raum da, Raum fehlt, es dreht sich & Dinge passieren… hier ein zwischenzeitlicher Mittelstand!
In den letzten Wochen ist es ziemlich still geworden um unseren Blog. Es gab einfach unfassbar viel zu tun – und das nicht nur am Hofe – so musste der Blog und die Berichterstattung etwas Ruhen! Dafür haben sich einige gute Nachrichten angesammelt!
Die erste Ernte
Die Arbeit und unsere Mühen – das Anlegen der Hochbeete im April – tragen ihre ersten Früchte! Neben Pflücksalat und Radieschen in rauen Mengen konnten wir uns auch an einigen Kohlrabi und Fenchelknollen freuen! Nicht ganz geklappt hat es mit unseren Radieschen: Diese sind aus unerklärlichen Gründen einfach nur in die Höhe geschossen ohne eine Frucht zu bilden. Entschädigt haben uns die ersten Salatgurken und Zucchini und im Juni kamen dann schon besonders früh die Süßkirschen hinzu! Diese haben wir teilweise zu Marmelade eingekocht, als Likör angesetzt oder gepaart mit schwarzen Johannis- und Stachelbeeren eine Grütze von gemacht!
Prall gefüllte Beete
Während unsere Paprika, Erbsen und Bohnen wie immer Startschwierigkeiten hatten, sind die Tomaten und Zucchini ziemlich abgegangen! Von San Marzano über ungarische Baumtomaten bis hin zu seltenen Sorten aus dem Discounter haben sich alle Pflanzen explosionsartig auf den Weg Richtung Himmel gemacht! Und die Zucchini werfen mit Früchten um sich, dass wir sogar einen Aufruf auf Instagram starten mussten, um diese verwerten zu können! Die meisten landeten auf dem Grill und wurden entweder direkt verspeist oder in Olivenöl eingelegt! Aber auch unsere Arbeitskolleg_Innen dürfen sich hin und wieder über eine Frucht freuen! Bevor die Tomatenernte ansteht, müssen wir unbedingt noch einen Solardörrer bauen und uns eine Gefriertruhe zulegen! Denn gerade die San Marzano – Tomaten wollen wir zur Pizza-Sauce einkochen und einfrieren! Denn auch unser Pizza-Ofen-Projekt hat Fortschritte gemacht!
Der Pompeii Pizza-Ofen
Mit einem echten Pompeii-Ofen erfüllen wir uns einen kleinen Traum. Für dieses Monster-Projekt gibt es nach Fertigstellung auf jeden Fall eine kleine Videodokumentation und Bauanleitung! Einige spannende Aspekte schonmal vorweg: Den Entwurf und die Konzeption habe ich in Eigenregie mit Ressourcen aus dem Internet vorgenommen und mich dort über Plattenfundamente, Mauersteine, Feuerzement, Vertikulit und Schamotte bis hin zu Kamin- und Esse-Größe informiert und dann in SketchUp! ein Modell gebaut. Zwischenzeitlich haben wir dann einen sehr aufgeschlossenen und netten Nachbarn kennengelernt, der für uns mittlerweile eine Art „Bau-Mentor“ geworden ist! Mit seinem Erfahrungsreichtum, der sich über mehrere Dekaden erstreckt und sich vorwiegend aus der Praxis herleiten lässt, hilft er uns immer wieder aus der Patsche und bewahrt uns vor so manchem Fehler! Und auch dieses mal hat uns der „Luftgitarrist“ tatkräftig beim Aufbau des Ofens unterstützt, während er das ein oder andere Mal über meine Konzeption verwundert war: Meine Erklärung für so manchen Zwischenschritt – „das stand so im Internet“ – wurde zum Running-Gag :-). Viele Wege führen nach Rom, aber echtes Handwerkerwissen ist dann doch dem angelernten Wissen aus diesem Internet um Meilen überlegen!
Renovierung der Gästewohnung
Ihr erinnert euch bestimmt noch an den Anfang unserer Renovierungsarbeiten im September letzten Jahres! Direkt nach dem Umzug wollten wir zu allererst die zukünftige Gäste- und Ferienwohnung renovieren, Küchenzeile und Dusche einbauen, um dann dort wohnen und in aller Ruhe den Rest des Hauses sanieren zu können! Dieser Plan ging dann ziemlich in die Hose, weil nach dem Abnehmen der Fachwerk-Vertafelung die Decke runterkam! Das Warten auf einen Zimmermann nahm dann glatt zwei Monaten in Anspruch und die geplanten Arbeitseinsätze wurden weitere Male verschoben, bis dann endlich im Januar die Deckenbalken gestützt waren. Trotzdem mussten die gesamten Lehmfächer geleert, alles mit Dachlatten ausgebessert und mit Holzwolle-Leichtbauplatten (Sauerkrautmatten) wieder verschlossen werden! Auch hier hat unser Nachbar wieder fleißig mit angelangt und die Deckenschräge akribisch ausgeglichen! Auch hier wird eine Video-Dokumentation mit allen Unzulänglichkeiten folgen, aber die gute Nachricht ist, dass es endlich wieder weiter geht und der Lehmputz im Innenbereich nahezu abgeschlossen ist! Nächste Woche wird dann der Nassraum saniert!
Privates
Bisher haben wir uns als Paar ganz gut in das Landleben und den drastischen Wechsel eingefunden! Es gab viel Frust abzufedern, viel gemeinsame Zeit für Baufortschritte zu opfern und sicherlich waren wir zeitweise auch mal an der Kotzgrenze angelangt. Unser Plan, dass ich nur drei Tage die Woche arbeite um mehr Zeit für die Baustelle zu haben, hat gut funktioniert. Das Bauherren-Dasein hat mir sehr gut gefallen und sicherlich haben wir so einiges an Kosten sparen können, da wir selbst Hand angelegt haben. Aber dieses Jahr hat für mich sehr schlecht angefangen:. Nach einem mehrwöchigen Knockout durch die Grippe habe ich mir gleich eine Lungenentzündung eingefangen und war mehr als zwei Monate gezwungen auf Halbmast zu segeln. Und auch für Susan ist das tägliche Pendeln, die Kabeldiebstähle und der Ersatzverkehr mit einem steten Kraftaufwand verbunden! Wir sehnen uns sehr nach mehr Raum füreinander, möchten mehr Quality-Time jenseits vom Baustress. Daher werde ich ab September voll arbeiten, mehr Geld ranbringen, womit wir wiederum Dritte bezahlen können, die uns beim Bau unterstützen und uns entlasten! Denn wir schaffen das momentan nicht mehr alleine, trotz der Hilfe von Familie und Freunden…
Am schönsten ist es momentan, abends gemeinsam durch den Garten zu schlendern und die Beete zu gießen! Und wir freuen uns auf den ersten Urlaub, den wir mit Tages-Ausflügen verbringen möchten, um endlich mal ein wenig die Region zu erkunden! Stück für Stück zum Glück!