Nach Entschleunigung, Sortierung und Fokussierung folgt das Entschlacken. Es soll Platz, Raum und Zeit entstehen um diese intensiver erleben und schätzen zu können. Getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ starten wir ins neue Jahr!
Dieser weitreichende Prozess fängt natürlich bei unserer Homepage an! Wo sich augenscheinlich nur das Design verändert und konzentriert hat, steckt eine ganze Menge Neuerung unter der Haube. Hier soll dieser Prozess aber nicht aufhören! Auch wir sind gerade am Entschlacken, haben unsere Ernährung angepasst, verzichten auf Alkohol und haben jetzt dank meiner Schwester einen kleinen Stepper. Was wäre das neue Jahr nicht ohne gute Vorsätze!?
Die technische Entschlackung
Ich fasse mich kurz, möchte aber trotzdem über die Hintergründe sprechen, da sie sich auf viele Lebensbereiche transferieren lassen und etwas mit den neuen Konsumtrends zu tun haben!
Hinter unserem Blog steckt ein WordPress-Content-Management System. Dies ist kostenlos und lässt sich vielfältig anpassen und durch so genannte PlugIns und Themes erweitern. Je umfangreicher desto teurer können solche Funktionserweiterungen sein. Und da Software sich recht schnell weiterentwickelt, haben viele Entwickler in den letzten Jahren auf so genannte Abo-Modelle umgestellt. Ein Softwareprodukt kann so nicht mehr einmalig käuflich erworben werden, stattdessen wird es gemietet und beinhaltet für den Zeitraum der Miete auch alle relevanten Sicherheitsupdates und Verbesserungen. Dem ist ja grundsätzlich nichts entgegenzusetzen, wenn nur die Mieten nicht so irrsinnig hoch wären. Und hier kommt das eigentliche Problem zum Tragen: Fremium (schon jetzt mein Unwort des Jahres): Eine abgespeckte Version der Software erhält man kostenlos. Für den vollen Funktionsumfang muss allerdings tief in die Tasche gegriffen werden. Wie diese Premium-Funktionen ausgewählt werden ist so banal wie genial. Es wird grundsätzlich eine dieser Funktionen gebraucht, wodurch ein starker Kaufreiz erzeugt wird. Als ich gerade meine Steuererklärung gemacht habe, musste ich also feststellen, dass ich insgesamt im letzten Jahr ca 400€ für den Betrieb der Webseite ausgegeben habe. Da wir momentan nicht gerade im Geld schwimmen und mit diesem Blog ja auch keinerlei Einnahmen erzielen, finde ich das viel zu viel! Die nötige Konsequenz war also, alle Verträge aufzulösen und den Funktionsumfang zu entschlacken. Jetzt findet keine Suchmaschinenoptimierung mehr statt, die Newsletter Funktion ist weg und unser Design mit monatlichen 8€ läuft jetzt auf dem Standard-Design von WordPress. Ich bin gespannt wann und ob ich diese Funktionen vermissen werde und wie stark unsere Besucherzahlen zurückgehen werden. Wir hoffen natürlich dass ihr euch mit dem neuen Look anfreunden könnt! Er ist einfach deutlich günstiger 🙂
Das digitale Entschlacken
Ja wir haben Facebook gelöscht. Nicht gleich das gesamte Netzwerk, aber zumindest unsere Hofseite. Und ich auch gleich meinen Account. Grund dafür sind die immer wieder auftretenden Datenskandale, die mir mittlerweile als Kalkül erscheinen. Ich empfinde diesen Schritt als sehr mutig, weil ich damit den ohnehin schon spärlichen Kontakt zu vielen Menschen verliere. Ich frage mich ob ich in fünf Jahren zum Klassentreffen eingeladen werde, wie viele Geburtstage und Feierlichkeiten ich verpassen möge usw. Letztlich war meine Timeline aber nur noch voll mit Werbemüll oder Hatespeech und den nie endenden Aufrufen aktiv zu werden und diese Welt zu retten. Vor lauter filtern und suchen und Angst etwas zu verpassen, verpasst man das wahre Leben vor der Tür. Man wiegt sich in Verbindung mit Leuten, nur weil sie in der Freundesliste stehen und denkt deshalb, sie nicht anrufen oder treffen zu müssen, weil man ja in Verbindung ist und sich anstupsen kann. Und vor lauter crawlen durch die zahlreichen Bekanntschaften bleibt kaum noch Zeit gute Freundschaften intensiv zu pflegen. Mit Instagram verhält es sich anders. Dort findet themenzentrierte Interaktion statt und man lernt neue und inspirierende Menschen kennen. Alles ist auf ein Bild fokusiert. Bis auf die wenigen Influencer-Accounts, die man getrost blockieren kann. Also Tschüss Facebook und Hallo Instagram (räusper) ;-)!
Das körperliche Entschlacken
Nach den üppigen Mahlzeiten um Weihnachten, die in einem fulminanten Silvesterbuffett endeten, viel der Verzicht nicht wirklich schwer. Nach einer zweitägigen Pause der Nahrungsaufnahme ging es mit Schonkost langsam weiter. Das lang erdachte Vorhaben endlich weniger Fleisch und tierische Produkte zu konsumieren findet nun endlich seit zwei Wochen Anwendung und zahlt sich aus! Neben kompletten Zuckerverzicht (fällt mir nicht schwer) und bösen Transfetten (fällt mir schwer -> Chips oho) gestaltet sich unsere Diät vornehmlich aus Gemüse, Gemüse und etwas Reis mit Gemüse. Der Energieschub ist gigantisch. Die ersten Tage konnte ich gar nicht einschlafen weil mir plötzlich wieder tausend Ideen durch den Kopf wirbelten. Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass wir nur so viel und ständig Essen, weil wir Angst vor dem Hunger haben, wenn dieser dann kommt aber schlussendlich merken, dass dieses Hungergefühl auch inspirierend und gut sein kann. Und das ist tatsächlich so.
Mit dem Fleischverzicht ist es so: Seitdem wir Hühner haben und ich merke wie viel Arbeit und Zeit in so einem Wesen steckt bis es zur Schlachtreife kommt, kann ich mir die Fleischpreise nicht mehr erklären. Ich möchte also gar nicht wissen mit was für einer Scheiße ein Hähnchen gefüttert wurde, wenn ein Kilo Fleisch bloß 4€ kostet! Unsere Hühner haben schon pro Tier 20€ an gentechnikfreiem Biofutter verfressen bis sie zweieinhalb Kilo wiegen. Die ganzen Küchenabfälle und Insekten, auf die Stalltiere keinen Zugiff haben, gar nicht mit eingerechnet. Ich möchte nicht ganz auf Fleisch verzichten, weil es mir schmeckt. Aber ich möchte nur noch Tiere essen, von denen ich weiß wo sie herkommen und was sie zu Essen bekommen haben. Denn tatsächlich werden Tiere mit Ergänzungsmitteln so stark supplimentiert, damit sie überhaupt einen ernährungstechnischen Nutzen für den Mensch haben. Dann kann ich doch gleich Vitamintabletten schlucken, so wie es manche Menschen die sich vegan ernähren machen müssen. Ich bin sehr dankbar für Ingmar vom Hofhuhn-blog, der mir einen sehr tiefen Einblick in die Landwirtschaft gegeben hat und möchte euch daher hier seinen Blog und seinen Podcast ans Herz legen! Das ist im Grunde Pflichtlektüre für Verbraucher_Innen.
Hausrat Entschlacken
Wir sind teilweise ganz schöne Messis geworden 😛 Das liegt eben daran, dass wir uns Vieles andrehen lassen, Vieles dankbar annehmen und Vieles horten weil wir denken, dass könnten wir sicher hier irgendwann mal gebrauchen. Außerdem sehnen wir dem Moment entgegen, etwas Zeit zum Upcyclen und Reparieren alter und ausgemisteter Dinge zu finden. Daher muss dieses Vorhaben noch bis zum Sommer warten. Vielleicht verbinden wir es dann gleich mit einem Hoffest und Flohmarkt. Das klingt erstmal nach einem guten Plan und man soll sich ja schließlich zu Jahresanfang nicht mit guten Vorsätzen überladen! Also den Hausrat entschlacken wir im Sommer. Bis dahin sind wir sicherlich schon 20Kg leichter, 10 Jahre jünger und gleichen griechischen Gottheiten!
Lasst es euch gut gehen! Bis die Tage!
2 Comments
Hey David, Du Slacker 😉
Bist Du so lieb und machst mir den RSS-Feed wieder fett? Im Reader sehe ich immer nur die schlanke Version mit den drei Punkten zum Weiterlesen…
Lieben Gruß,
Daniel
Hey Daniel! Aber gerne doch! Schön das du so interessiert liest was hier so vor sich geht! Hab den RSS wieder angestellt! Hat es funktioniert? Liebe Grüße nach Berlin!
David