Es ist soweit. Wir haben aufgeräumt. Fünf Kubikmeter Bauschutt zierten nun fast zwei Jahre unseren Hof und waren das erste was ins Auge stach. Dank vieler helfender Hände sind sie endlich entsorgt!
Ständig wartet man auf den perfekten Zeitpunkt. Um Geld zu sparen natürlich und alles am besten auf einmal entsorgen zu können. Während des Wartens fing unser kleiner Bauschutthaufen an zu gammeln. Gerne hätten wir euch den Haufen im Wandel der Jahreszeiten gezeigt: Als Skipiste im Winter und Frühlingswiese im Frühling. Aber wir haben ihn gekonnt ausgeblendet und ihn ebensowenig Teil unserer Fotodokumentation sein lassen wie Teil einer störenden Warnehmung. Man gewöhnt sich an so einiges. Der Mensch und die Psyche können trickreich sein. Jetzt wo er weg ist, vermissen wir ihn nicht…
Der Arbeitseinsatz
Bereits im April 2018 wagten wir den ersten Aufruf zum Umcontainern, um mit Freunden gemeinsam das Monster von Haufen zu bezwingen. Das Echo war überwältigend im negativen Sinne. Irgendwie hatte keiner Bock auf so eine geile Aktion! Und da wir nach unserem ersten Winter und der Einsamkeit und dem Warten auf Besuch der Berliner Freunde auch erstmal keine Kraft mehr hatten, beschlossen wir den Haufen erst einmal unter den Teppich zu kehren. Bis meine Eltern kamen und wir das erste Drittel des Haufens, den Lehm und das Stroh, auf dem Grundstück verteilt haben bzw. von meiner Mutter und meiner Schwester haben verteilen lassen :-). Dann kamen Matthias und Alex vorbei, zwei sehr gute Freunde, die wir viel zu selten sehen, weil sie so weit weg wohnen und wir haben einen Teil des Betonbruchs als Fundament für den Pizzaofen genutzt. Und dann war erstmal wieder Pause.
Umso schöner, dass unser diesjähriger Aufruf auf offene Ohren und damit helfende Hände stieß und wir hier gemeinsam durch die Kraft der Gruppe relativ wenig Mühen und dafür umso mehr eine tolle Zeit hatten! An dieser Stelle nochmals tausend Dank an Anke und ihre Familie und Dani und Reinier! Auch wenn der Haufen sich in der Größe veränderte (neben dem großen Container wirkte er ganz klein, dann wuchs er mit fortschreitender Zeit auf unbekannte Größe, um dann wieder zu schrumpfen…). Spannend war auch, sich durch die Schichten zu buddeln und damit eine Chronik der bisherigen Arbeiten zu entdecken. Relativ zum Schluss fanden wir Fragmente der Decke in der Ferienwohnung, um dann am Anfang auf die Steine des Durchbruchs im Wohnzimmer zu stoßen. Wir kleinen Archäologen 🙂
Natürlich versuchten wir wie immer unsere Helferinnen und Helfer wie Könniginnen und Könige zu bewirten und ihnen neben der vielen Arbeit auch einen möglichst aufregenden Tag zu gestalten! Diesmal gab es lecker Forelle und Spargel in Holunderblüten (Rezept hier) und abends dann eine umfangreiche Grillplatte mit kulinarischen Köstlichkeiten.
Warum dauerte das alles so lang?
Kurz gesagt: weil wir unerfahren, blauäugig, knauserig und faul waren :-). Und aus diesen Fehlern dürft ihr jetzt lernen, falls ihr auch mal ein Haus bauen oder renovieren wollt!
Der erste Fehler lag darin, den Bauschutt nicht ordentlich voneinander zu trennen. Denn die Zusammensetzung spielt bei der späteren Entsorgung eine sehr wichtige und vor allem finanzielle Rolle! Alles was nicht verrotten kann, ist nämlich Bauschutt. Hier kostet der Kubikmeter um die 40€. Dann gibt es noch BauMISCHschutt. Da ist auch Organisches wie Holz, Tapete, Kabel usw. dabei (kostet ungefähr das dreifache). Und dann gibt es noch Wertstoffe wie Metalle, Heizkörper, Kunststoffe, Glas und natürlich Sondermüll wie Kamelit, Mineralwolle und Rigipsplatten. Wenn vorher alles schön sortiert wird, spart man sich eine Menge Arbeit und eine Menge Geld. Haben wir alles nicht bedacht und alles zusammengehauen. Daher mussten wir dann das Styropor, das Holz, das Lehm/Stroh-Gemisch und die Müllsäcke voll mit Mineralwolle und die Elektrokabel aus Aluminium beim Umcontainern wieder rausfischen und getrennt entsorgen.
Dann haben wir natürlich so lange wie möglich warten wollen, weil man ja so einen Container nicht ständig auf den Hof holen will. Außerdem kosten An- und Abfahrt und Miete auch eine Pauschale, die man so wenig wie möglich beanspruchen mag. Dadurch haben wir uns zwei Jahre an einem Schutthaufen erfreuen können, der de facto aber seit mehreren Monaten nicht mehr gewachsen ist. Also schnell weg damit und nicht zu sehr knausern! Und alles schön vorher trennen, zum Schrott oder Wertstoffhof fahren und sich an viel Platz und schöner Aussicht freuen!
1 Comment
Der Grill sieht an der Stelle doch viel besser aus, als der olle Bauschutt 😉